Das Rad der Bischofsmühle am Honigbach
Fotografiert von HG
Dieses Rad der Bischofsmühle am Honigbach in Coesfeld wurde 1986 eingebaut. Es hat einen Durchmesser von 3,30 Metern, wog damals sechs Tonnen und betreibt derzeit einen Generator, der die umliegenden Häuser mit Strom versorgt. 1984 bis 1986 wurde die Mühle renoviert. Das Gebäude existiert nachweislich mindestens seit 1469. Es war damals im Besitz des Bischofs von Münster.
Ein Gebäude mit langer Geschichte
Am Honigbach am östlichen Rand von Coesfeld liegt die Bischofsmühle. Sie steht hier mindestens seit 1469. Dies ergab eine Jahresring-Untersuchung der alten Balken. Doch vermutlich stand hier schon zuvor ein Gebäude in Fachwerkbauweise, denn die Mühle besitzt ein sehr robustes und dickes Mauerwerk, von dem Teile anhand der Verfüllungstechnik in die Zeit vor 1300 datiert werden. So ist es durchaus möglich, dass hier damals ein Wehrbauwerk stand. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nepomucenum haben zusammen mit ihren Lehrern und Lehrerinnen sowie weiteren professionellen Helfern und Helferinnen über die Geschichte dieses Ortes geforscht. Daraus hier eine kleine Chronologie:
In Lehensgeschichten der Bischöfe von Münster wird schon im 12. Jahrhundert eine Mühle im jetzigen Coesfeld genannt. Es ist jedoch schwer zuzuordnen, ob diese Mühle auch wirklich die heutige Bischofsmühle ist. Fest steht, dass die Mühle an diesem Platz im Jahr 1598 an den Freiherrn Johann von Graes verkauft wurde. 1624 verpachtete dieser sie an einen Müller. Aufzeichnungen zeigen, dass die Mühle unter anderem im Jahr 1714 renoviert. Bis 1904 blieben die Müller Pächter.
Die Mühle im Besitz der Familie Seesing
1905 kaufte der Müller Hubert Seesing die Mühle für 45.000 Goldmark. Der letzte Müller war Heinrich Seesing (1895-1991). Gemeinsam mit seinem Sohn Heinz Seesing plante er den Erhalt der Mühle.
1985 wurde die Mühle unter Denkmalschutz gestellt und über zwei Jahre renoviert. Ihr Wasserrad erzeugt seitdem Energie für die umliegenden Häuser.
Die Bischofsmühle heute
In der Bischofsmühle sind derzeit zwei Ausstellungen. Die Schautafeln der Schülerinnen und Schüler des Nepomucenum Gymnasiums zeigen Wissenswertes über die Geschichte der Mühle und ihre Technologie. Es finden sich außerdem verschiedene Werkzeuge und Vorrichtungen aus dem Mühlenbetrieb.
Die Künstlerin Hety Thier (1919-1952) flüchtete 1943 hierher von der Akademie der Künstler aus dem durch Bomben bedrohten Berlin. Eine kleine Ausstellung präsentiert ihre Lebensgeschichte und Werke.
Im Hofladen am Honigbach bieten Birgit Conrad und Mark Seesing Honig und Wachsprodukte an. Der Biolandwirt Elmar Wecks von Nuregio verkauft Fleisch seiner Highland-Rinder, Wollschweine und Moorschnucken.
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten Bischofsmühle, Hofladen und Ausstellungen: Samstags 9-13 Uhr
Besichtigungen nach Vereinbarung: Stadtmarketing Verein Coesfeld, 02541/9391017
Weitere Informationen
Bischofsmühle
Bischofsmühle 10
48653 Coesfeld
Website zur Bischofsmühle und ihrer Geschichte
https://stadtmuseum.coesfeld.de/museen-und-ausstellungen/bischofsmuehle
Hofladen in der Bischofsmühle
https://gesammelt.net/muehle.php
Biofleisch von Nuregio